Die Nächte werden länger. Es wird kälter, wolkenverhangender Himmel spenden nur Regen.Die düstere Jahreszeit beginnt. Mit ihr kommt aber auch die perfekte Atmosphäre für einen Batman: Arkham Titel. Nach den Säuberungen der Arkham Asylum Heilanstallt und des Arkham City Gefängnisprojekts schickt sich Warner Brothers nun an, dem Arkham Franchise eine Origin(s) Story zu kredenzen.
The Man Who Laughs
Rocksteady war dafür leider nicht zu haben, in Stillen denken (und hoffen) viele, dass der Grund dafür die Entwicklung eines Next Gen Batman Spieles ist. Kevin Conroy, langjährige Synchronstimme der Fledermaus, soll sich wohl auf einer Convention auch verplappert haben, als er auf die Frage, ob er bei Batman Arkham Origins mitwirken würde, mit „nicht bei diesem Batman Spiel“ antwortete.
Warner Bros. Games Montreal übernahm daher die Verantwortung für die Current Gen. The Show must go on. Und darin lag im Vorfeld auch schon die größte Sorge: Können die Kanadier Arkham? Zudem kam auch noch, dass an den Tagen vor Release keine Reviews auftauchten, aufgrund eines Embargos.
Doch, sie können…es nicht ganz so gut, wie die britischen Kollegen, aber das Ergebnis kann sich trotzdem sehen lassen.






Almost Got ´Im
Leider hat die Freeflow Transition nicht zu 100% geklappt. Irgendwie fühlt es sich nicht mehr ganz so flüssig an, man wird häufiger von einem Gangster aus dem toten Winkel erwischt. Trotz alledem: Selbst wenn man getroffen wird, ist man immer noch Batman, spricht man sieht trotzdem noch cool dabei aus.
Die Welt an sich besteht aus einer vergrößerten Map aus Arkham City und einem neuen Stadtteil, welcher mit einer elendig langen Brücke mit dem bekannten Teil verbunden ist. Da Weihnachten ist, erinnern manche Gebiete stark an Batman Returns, was ich wohlwollend registrierte. Leider ist die Karte insgesamt aber zu leblos. Wenn man wem übern Weg läuft, kann man die Person auch in der Regel einen neuen Fausttanz bei bringen, egal ob Gangster oder korrupter Cop. Man hört zwar immer Durchsagen, dass niemand das Haus verlassen soll, ein paar Einwohner mehr hätte ich aber schon gerne gesehen oder sogar gerettet. Schön ist aber die Einbindung der Bathöhle! Hat mich gefreut, darin etwas Zeit zu verbringen.
Spätestens zur Gamescom wusste ich aber, dass der Ablauf allgemein stimmig sein würde. Sorgen machte ich mir eher von da an eher um die Story. Doch auch hier kann ich halbwegs Entwarnung geben. Die Geschichte, welche circa 5 Jahre vor Arkham Asylum spielt, entfaltet sich prächtig, wird immer größer und gipfelt in einem zufriedenstellenden Finale…
…bis man darüber nachdenkt und zum Ergebnis kommt, dass das ganze NIEMALS alles in EINER Nacht passieren kann. Klar, es ist so ein bisschen das Steckenpferd der Arkham Serie, dass alles in einer Nacht passieren muss. Bei Asylum hat das auch noch wunderbar geklappt, bei City wurde es schon eng, aber Origins übertreibt es. Da werden nicht nur Gefängnissausbrüche en massé fabriziert, ganze Charakterentwicklungen und –beziehungen, im Sinne von: gerade getroffen und BÄM entsteht die Charakterbeziehung, wie man sie kennt, sofort von 0 auf 100, entstehen.
Da wäre ein bisschen weniger vielleicht sogar mehr gewesen, da man so sogar der eigenen Kontinuität der Arkham Spiele widerspricht. Leider schafft es Origins nicht so sehr, wie seine Vorgänger, dass man über solche Geschehnisse nicht nach denkt. So ein ähnliches Gefühl hatte ich auch bei The Dark Knight Rises: Guter Film, aber ich war nicht mehr so in der Welt drin, wie noch bei The Dark Knight.
The Killing Joke
Was ich aber absolut nicht nachvollziehen kann, sind die ganzen technischen Gamebreaker. Es ist lange her, dass ich ein Spiel gespielt hab, was mir so dermaßen oft eingefroren ist, dass ich schon dachte, mir die Mr. Freeze Edition gekauft zu haben. Wirklich jedes Mal, wenn ich die Fasttravel Option nutzte, fror mir das Spiel Minuten später ein. Egal, ob ich im Kampf steckte, einen Raum betrat, oder durch die Luft flog. Ich hoffe, dass das noch gefixt wird, so dass die Spieler nach mir keine Probleme mehr damit haben werden. Dazu kamen noch lustige Sachen, wie Grafikfehler und Soundaussetzer, warum auch nicht.
Grafisch sieht das ganze leider auch nicht mehr so auf dem neuesten Stand der Technik aus. Man merkt halt, dass die Entwickler auf die nächste Generation warten.
Multiplayer hat das Spiel auch bekommen, doch wie Usus bei mir, interessiert mich dieser nicht wirklich. Da warte ich momentan gespannt auf Battlefield 4.
Was bleibt also unterm Strich?
Eine zu leblose Stadt (Rocksteady, ich möchte für die Next Gen bitte Batman: GOTHAM CITY); eine Story, die zwar gut ist (auch wenn sich manche Twists sehr früh ankündigen), die es aber nicht ganz schafft, dass man über die Lücken nachdenkt; eine betagte Engine mit unverzeihlichem Hang zum freezen, ein paar neue, teilweise übertrieben starke Gadgets, hakelnde Freeflow Kämpfe und insgesamt immer noch ein starkes Batman Spiel.
The Last Laugh
Ja, richtig: Selbst nach diesem ganzen rumgebitche hatte ich immer noch ne Menge Spaß am Spiel. Soviel Spaß sogar, dass ich mir Arkham Asylum noch mal installiert habe und nach 4(!) Jahren alle fehlenden Riddler Rätsel gelöst habe.
Wenn man also, obwohl man viele, teils gravierende, Fehler erkennt, denkt, ein gutes Spiel gespielt zu haben, dann…
…hat man ein sehr gutes Spiel gespielt.
I am vengeance
I am the Night
I AM BATMAN

@totomagnus flattert in ARKHAM ORIGINS im Fledermaus-Kostüm durch Nacht und Wind und poliert Schurken die Fresse. http://t.co/UXhJzlmSI4