Was erhält man, wenn man Lego und Star Wars miteinander kreuzt? Jede Menge Spaß! Es gab bisher 2 Spiele, welche sich mit den beiden Star Wars Trilogien auseinander setzen, der erste Teil (Episode 1-3) kam aber nur auf der „alten Generation“ der Konsolen raus, sprich XBox, PS2, Gamecube usw. Der 2te Teil kam dann immerhin auch für die 360 auf den Markt. Nun gibt es mit Lego Star Wars – Die komplette Saga ein Paket, welche beide Teile unter einen Hut bringt. Erstmalig kommen auch nun Wii und PS3 Spieler in den Genuss dieses famosen Action-Adventures. Zur Story brauche ich wohl keine großen Worte verlieren, es werden halt sämtliche 6 Episoden der Star Wars Saga nachgespielt. Die Art und Weise, wie dies geschieht, ist aber einzigartig und unglaublich komisch. Knuddelig animierte Lego Figürchen werden durch ebenso lieb designte Level gesteuert. Und hier und da und dort und da … Im großem und ganzen ist Lego Star Wars eine reinste Sammelarie. In den Level verteilt liegen viele „Studs“, sprich kleine Lego Steinchen. Hat man eine bestimmte Anzahl dieser Studs gesammelt, erhält man den Rang „Wahrer Jedi“. Dieser Rang bringt euch einen (von 3) goldenen Lego Stein pro Level. Einen zweiten goldenen Lego Stein erhaltet ihr fürs durchspielen und den dritten gibt es für das Sammeln sämtlicher Mini Kits. Pro Level gibt es davon 10 Stück, welche ein Fahrzeug ergeben. Diese Kits sind natürlich zu meist sehr gut versteckt. Beim ersten durchspielen ist es auch unmöglich, alle dieser Mini Kits zu ergattern, da viele in bestimmten Arealen liegen, die zum Beispiel nur ein Kopfgeldjäger betreten kann. Und hier kommen wieder die Studs ins Spiel. In der Mos Eisley Cantina kann man für diese Studs Charaktere kaufen. Insgesamt gibt es 126 erspiel- und kaufbare Lego Alter Egos, von Boba Fett über General Grievous zu Yoda sind so ziemlich alle Charaktere spielbar, welche auch nur 1 Sekunde in den Filmen bzw. den Spielen zu sehen waren. Sogar ein werter Herr mit Vorliebe für Filzhüte und Bullenpeitschen ist vertreten. Aber hier hört die Sammelei noch nicht auf, versteckt sich doch in jedem Level ein roter Lego Stein, der eine besondere Spezialfähigkeit hat, welche man dann auch in der Cantina kaufen kann. Dort gibt es dann unter anderem einen Mini Kit Detektor oder nen Stud Magneten, aber auch etwas absurdere Sachen, wie „Karotten statt Blaster“ für die Sturmtruppen. Nach dem ersten Mal Durchspielen hatte ich ungefähr 50 % vom ganzen Spiel gemeistert – dies als kleine Angabe, wie viel man im Spiel mit sammeln zu tun hat. Das ist auch schon etwas negatives, meiner Meinung nach. Dadurch wird das eigentlich recht kurze Spiel doch künstlich in die Länge gestreckt. Nicht jeder wird Lust haben, das komplette Spiel 2 bis 3mal durchzuspielen, nur um sämtliche Mini Kits oder alle roten Steine zu finden. Joaaah, gute Witze Yoda machen kann … Dem Spaß tut dieser regelrechte Sammelzwang aber keinen Abbruch. Die Zwischensequenzen sind richtige Humorattacken wie man sie (in Verbindung mit Star Wars) seit Mel Brook´s Spaceballs nicht mehr erlebt hat. Da die Lego Figuren nicht sprechen wird dieser Humor nur durch ihre Gesichter und Handlungen übertragen, aber so gut wie jeder Scherz sitzt hier. Als Beispiel nenn ich mal die Szene, wie Darth Vader Luke erklärt sein Vater zu sein: Er zückt ein Polaroid aus seinem Anzug mit Anakin und einer schwangeren Padme und zeigt dann auf sich und Luke. Wer hier nicht lacht ist tot, oder totaler Star Wars-Hasser. Ein paar negative Aspekte will ich natürlich auch nicht verschweigen. Wie bei solchen 3D Spielen üblich, können schon mal Probleme mit der Kamera aufkommen. Diese ist nicht frei dreh- und schwenkbar, sondern bleibt starr. Das hat zur Folge, dass man öfters nur schätzen kann, wohin man springt, gerade wenn sich die Spielfigur am „hinteren Ende“ des Bildschirmes befindet. Auch ist der Schwierigkeitsgrad etwas unausgegoren. An sich ist das Spiel zu leicht. Wenn man stirbt, erscheint man einfach an der gleichen Stelle wieder, so dass man nicht von etwas weiter zurück wieder ran muss. Das hat sicherlich damit zu tun, da der Entwickler auch eine jüngere Zielgruppe ansprechen möchte. Dafür sind manche Rätsel auch schwierig zu meistern, was eben diese Zielgruppe überfordern dürfte an manchen Stellen. Die Bosskämpfe sind zwar alle sehr schön und spannend inszeniert, doch reicht meistens nur immer die Superattacke (2mal hochspringen und dann mit dem Lichtschwert runtersausen) eines Jedis, um den Endgegner im Kampf zu besiegen. Das fand ich etwas monoton im weiteren Spielverlauf. Abwechslung sollen dann noch die Fluglevels bringen. „Sollen“, weil man so einen Level hauptsächlich mit dem Daumen aufm Feuerknopf durchfliegt und ab und zu mal mit einem Protonentorpedo einen strahlengeschützen, circa 2 Meter großen Punkt treffen muss. Man muss aber sagen, dass diese Level im Vergleich zu den Vorgängern doch positiv entschärft worden sind. Ich erinnere mich noch daran, wie sehr ich bei Lego Star Wars I am PC ins Gamepad gebissen hab, bis ich endlich das Podrennen gewonnen hatte. Diese Frustmomente kommen jetzt gar nicht mehr vor. Attack of the Hybrids Aber kommen wir zurück zu den positiven Sachen. Da man alleine nur halb so viel Spaß wie zu zweit hat, kann man das komplette Spiel auch kooperativ begehen, Off- und jetzt auch Online. Im Arcade Modus kann man sich auch gegenseitig die kleinen Legoköpfchen einschlagen, was auch jede Menge Spaß macht. Ihr habt es sicherlich gemerkt: Spaß wird hier groß geschrieben, ob alleine oder zu zweit! Wer dann immer noch nicht genug hat, kann sich auch seinen eigenen Charakter erstellen. Einem Darth3PO oder einer Padme Fett steht also nichts im Wege. Besitzer eines oder beiden Vorgängerspielen stellt sich natürlich noch die Frage: Lohnt es sich auch für mich? Ich meine ganz klar: Jein! Es gibt zwar 3 neue Level, u.a. die Verfolgungsjagd der Kopfgeldjägerin auf Coruscant aus Episode 2 oder die Zerstörung des Droidenkontrollschiffes durch Anakin aus Episode 1. Letzterer ist aber ein Bonuslevel, ist also nicht direkt im Storymodus spielbar, was ich irgendwie nicht verstehen kann. Aber ob diese neuen Level einen Kauf für Vorbesitzer rechtfertigen, muss jeder selbst für sich entscheiden. Für Gamerscore Huren warten aber 1000 neue GS Punkte ;) Und diese Achievements möchte ich auch noch mal hervorheben, da manche doch ziemlich witzig und nicht so 0815 geraten sind. Man kriegt z.B. Erfolge, wenn man Jar Jar Binks 20 mal plättet, den Imperator mit Mace Windu besiegt oder „zuerst schießt“. Fans werden jetzt wohl wissen, um welche abgeänderte Szene aus Episode IV es geht. Die letzten Worte: Ihr seid Star Wars und/oder Lego Fans? Ihr sammelt für euer Leben gerne zich Sachen in Computerspielen und habt kein Problem damit, ein mehrmals zu spielen, um 100 % zu erreichen? Ihr lacht gerne? Wenn Ihr jetzt auch nur eine Frage mit „Ja“ beantwortet habt, rate ich euch, zumindest einen Blick Lego Star Wars – Die komplette Saga zu werfen. Möge der Spaß mit euch sein.