Heute wird das grooooooooosse Geheimnis gelüftet, welches ich in meinen letzten beiden Berichten andeutete. Lahmen Scherz beiseite, es geht um Halo3: ODST, dem neuesten Kapitel in der Halo-Maschinerie. Wer immer noch Fragen zu Halo hat, dem empfehle ich meinen Hyper Hyper Bericht zu Halo 3. Eigenwerbung 4 the win!! In ODST steuert ihr aber nicht den Masterchief, diesmal seid ihr ein einfacher Jarhead der „Orbitalen Drop Shock Trooper“, den Fallschirmspringern OF THE FUTURE!!! Nur habt ihr keinen Schirm aufm Rücken, sondern springt in der Fluchtkapsel aus Star Wars dem Planeten entgegen. Der Erde in diesem Fall. Zeitlich setzt das Spiel am Ende von Halo 2 an, bzw. kurz vorher. Streng genommen hatte Halo 2 ja auch kein Ende, sondern nur nen Mittelfinger ins Gesicht der Spieler. das Gleiche in grün … oder dunkelblau Die (neu-) afrikanische Stadt NeW Mombasa ist neuerdings im Gefecht mit der Allianz. Nicht die der Rebellen, sondern die der fiesen Aliens. Wobei „im Gefecht“ euphemistisch für „gettin´ their asses kicked“ steht. Die letzte Hoffnung für die Stadt und den Planeten ist nun der Masterchief. Der ist aber grad nicht verfügbar, also darf das Kanonenfutter der Menschheit ran. Deswegen gehts ab mit der Kapsel und ihr landet natürlich nicht da, wo ihr sein solltet, sondern versprengt von allen euren Kameraden, ganz auf euch allein gestellt. Diese Momentaufnahme bildet das Spiel auch richtig gut ab. Sanfte Pianoklänge und Saxophonon Passagen geben ein gutes Gefühl des Alleinseins wieder. Langsam geht ihr die leeren Straßen herab, Reklameschilder beleuchten das dunkel. Hier nimmt das Spiel einen richtig gefangen, man fühlt sich WIRKLICH allein im Regen, umgeben von Feinden. „Jepp“, dachte ich mir, „hier haben die Entwickler Wort gehalten“. Eine Zeit später kam dann die erste Allianzpatrouille. Ganz dem Umfeld entsprechend, wollte ich schon Sneaky vorgehen, keine Aufmerksamkeit auf mich ziehen etc. Ich nahm also Maß, mit meiner schallgedämpften Maschinenpistole, aus guter Entfernung. Diese Schweine werden nie erfahren, was sie da getroffen hat! Ich zog den rechten Trigger und erschrak mich, wie laut die MP doch dröhnte. Als Antwort kamen auch so gleich sämtliche Regenbogenfarben auf mich zugeschossen und ich suchte das Weite. Doch nicht zurück lief ich, nein, mitten rein in die Bagage und verteilte kräftig Schüsse und haute dem Oberalien meinen Gewehrkolben in die Fresse, im guten „Olde-Mosh-Pit-Style“. Als alles alienhafte aufm Boden lag und mein Charakter ausm Keuchen wieder raus kam, kam mir ein Gedanke: „Hm, spielt sich ja doch wie Halo“. Soviel also zum Stealth-Gameplay. Trotzdem muß ich sagen, daß sich ODST doch ein wenig anders spielt. Jetzt werden sicherlich die Leser (JA, GENAU DU!) einige Fragen stellen, wie z.B. „Häh?“, „Was hat den denn geritten?“, oder: „Wer hat an der Uhr gedreht?“. Nun, ganz einfach, in gemischter Reihenfolge: Is mir egal, deine Mudda und laß mich erklären. Im Grunde merkt man kaum einen Unterschied zum Masterchief. Man hat zwar einen Health-Meter, der verringert sich aber nicht beim ersten Treffer, sondern man fängt erst an zu keuchen. Erst nach mehreren Treffern erhöht sich das Keuchen und die Lebensenergie nimmt ab. Statt eines aufladbarem Schildes hat man nun ein abnehmendes Keuchen, wodurch man weiß, daß man wieder ein paar Treffer einstecken kann. Die Lebensenergie lädt sich zwar nicht auf, aber findet man sooooo viele Medikits, als wäre New Mombasa ein einziges, großes Krankenhaus. Ich kann mich nur an eine einzige Stelle erinnern, wo ich wirklich mit der Hit and Run Methode vorgehen mußte, da die Übermacht doch größer war, um mich mehrmals beinahe tödlich zu treffen. Das fand ich dann doch eher enttäuschend. gute Ansätze Was ich aber gut fand, war die Art und Weise der Storyerzählung. Wie erwähnt, findet ihr euch alleine in der Stadt wieder, auf der Suche nach euren Leuten. Die findet ihr erstmal nicht direkt, dafür aber Gegenstände, die diese benutzt haben. Das Spiel geht dann über in einen Flashback und man erfährt mit eigener Hand, wie dieser Gegenstand an diese Stelle kam und was mit den Leuten geschah, die an der Aktion beteiligt waren. Wirklich, ein sehr interessanter Ansatz, ein solches Spiel zu erzählen und es klappt auch richtig gut. Leider gibt es da nur einen Haken: Diese Missionen sind VIEL zu kurz. Okay, es ist nur ein Addon, trotzdem hätte ich mir doch ein bißchen mehr erwünscht. Am deutlichsten wurde dies in den Fahrzeugmissionen. Da hat man grad ein paar Runden mit dem Warthog gedüst und schon wird man wieder an die Box geholt und man muß wieder durch die verregnete Stadt latschen. Ich mein, diese Stadtpassagen sind auch irgendwie cool und dank der super Musik auch atmosphärisch, wirken aber auch wie eine künstliche Verlängerung des eigentlichen Spiels. Und so schlich sich mit laufender Zeit eher das Gefühl ein, die Stadt durchgehen zu MÜSSEN und nicht zu DÜRFEN, wie ich es z.B. bei Assassin´s Creed hatte. Chance vertan, ODST. So lässt man sich immer weniger Zeit in der Stadt und sucht nur noch schnell die Gegenstände, so dass man wieder eine (kurze) Mission spielen kann und ehe man sich versieht, ist das Spiel auch schon durch. Vorm Ende darf man noch einmal das Warzenschwein reiten. Sehr innovativ. Nicht, daß wir das schon in Halo und Halo 3 machen durften. Diesmal haben sich die Entwickler aber nen Kniff dazu einfallen lassen: Man bestreitet die Mission auf ner engen Autobahn, vollgestopft mit kaputten Autos, so daß man mehr Zeit damit verbringt, seinen Jeep wieder aufzurichten, statt sein Feuer auf die Gegner zu abzugeben. Badly designchoice, I might say… Was bleibt am Ende des Tages also übrig? Gut, da wäre noch der Firefight und sämtliche anderen Multiplayergeschichten, die ODST (und Halo 3) bieten. Aber ehrlich? Das interessiert mich nicht so sehr bei Spielen (es sei denn, sie haben was mit moderner Kriegsführung zu tun). ODST bleibt für mich eher ein Experiment, was mit Halo geht und was nicht. Was geht sind atmosphärische Dichte Storyelemente. Was nicht geht, ist der völlige Verzicht auf den Masterchief, oder die Spartaner. Da fehlt das Salz in der Suppe, der Teebeutel in der Teetasse.