Mit den modernen Call of Duty Spielen verbinde ich auch immer eine Prise „Anfang“. Call of Duty – Modern Warfare war für mich der erste große Shooter, den ich an einer Konsole im Multiplayer spielte. Es war auch der Anfang einer ganzen Phalanx an Shootern in einem modernen Setting, zurzeit nur sporadisch aufgebrochen durch z.B. der Sniper Elite Reihe. Gleichzeitig stellt mein Bericht zu Modern Warfare auch meinen Anfang auf eben dieser Seite dar. Über 6 Jahre ist das schon wieder her. Damn. Es folgten 2 direkte Fortsetzungen und eine Trilogie mit separatem…Story…Bogen (World At War, Black Ops 1+2) und die Marke Call of Duty wurde zum Action-Behemoth im Gaming Bereich. Wo Call of Duty drauf steht, sind Explosionen, schnelle Schnitte und Militaria enthalten. Später sorgte dann Eminem für den Trailersong. Demnächst wird sogar Kevin Spacey sein Konterfei samt Stimme dem dann 11ten Eintrag der Hauptreihe leihen (Advanced Warfighter). Jeder nur eine Mistgabel Fast alles wie bei Michael Bay. Und ähnlich wie bei Bay, stürmen auch hier viele auf die Barrikaden, sobald sie den Namen Call of Duty hören und prophezeien das Ende von mindestens der Gaming Kultur (whatever THAT is) und vielleicht sogar des Abendlandes. Zugegeben, manche Aspekte oder Bezeichnungen hat sich das Game hart erarbeitet. Multiplayer spiele ich gar nicht mehr, aufgrund der Klientel, die da hauptsächlich abhängt. Andersherum: Das Spiel kann ja nur bedingt etwas dafür, wer es spielt. Die geringe Spielzeit der Kampagne ist auch noch so ein Minuspunkt, der mir manchmal sauer aufstößt. Kurz ‚is se, das ist wahr. Dafür aber auch sehr abwechslungsreich und sie hat einen krassen Flow und nahezu perfektes Pacing. Zeit zum Nachdenken bleibt kaum, was auch so gewollt ist. So spart man sich auch das Kopfschütteln aufgrund von klaffenden Logiklöchern und nickt eher positiv gestimmt sein Haupt, aufgrund der krassen Action, die da abgeht. Nach einer Mission in Ghosts hatte ich auch selten das Gefühl, jetzt pausieren zu wollen. Ich wollte stattdessen immer weiter und weiter machen. Auch ein Grund, weswegen ich die Kampagne in 2 Sessions durch hatte. Circa ein Monat liegt jetzt zwischen Spielende und meinen Zeilen hier. Was ist übrig geblieben von der Story? Nun, sie bedient sich ganz stark am Kultstreifen Red Dawn (oder Die Rote Flut in Deutschland) von 1984. In diesem wird Amerika von der UdSSR und einem Zusammenschluss Südamerikanischer Staaten angegriffen und zum Teil besetzt. Der Zuschauer folgt einer Gruppe von Freunden und Geschwistern (u.a. Patrick Swayze, Jennifer Grey und in seiner ersten kreditierten Rolle: Charlie Sheen), die Guerilla-Taktiken anwenden um ihr Land zu verteidigen. Gleichzeitig Alb- und feuchter Traum eines Amerikaners. Call of Duty: Ghosts bietet ein ähnliches Szenario: Einnahme von verschiedenen US Territorien durch Mittel- und Südamerikanischen Staaten und die Wiedereroberung durch einem Bruderpaar und ihrem Vater (klar, ein paar andere Menschen helfen denen schon, aber durch deren Augen bezeugt man das Ganze). Natürlich gehen die Parallelen auch schon so weit, dass man schon früh sagen kann, wer welches Schicksal ereilen wird. Krieg´ dich wieder ein! COD > BF4? Am Anfang schlägt man sich also mit Miliztaktiken durchs Spiel und hier ist es auch am stärksten: Das Gefühl, Fremder im eigenen Land zu sein, fängt es gut ein. Auch die Interaktion zwischen den Brüdern und dem Hund Riley (denn KEIN Text zu Ghosts kann den Hund unerwähnt lassen!) bringt eine gewisse emotionale Bindung hervor. Etwas, was die Kampagne zu Battlefield 4 mal gar nicht geschafft hat. Später wird es aber dann wieder mehr die typische Soldatenromantik zelebriert, die sicherlich nicht allen bekommt. Aus der zweiten Spielhälfte sind mir dann auch eher die unterschiedlichen Umgebungen im Gedächtnis geblieben. Hier ein Tauchgang, dort ein Spacewalk und zwischendurch geht man mal wieder ein Hochhaus hinunter und es sinkt (wie neuerdings gefühlt in jedem Militärshooter) ein Flugzeugträger. Diese Abschnitte tun das, was sie tun sollen: Abwechslung bieten und die Kinnlade ab und an runter klappen lassen. Mehr ist mir jetzt auch nicht geblieben, außer der Erkenntnis, dass ich die Reihe immer noch gerne spiele. Ich freu mich zwar nicht mehr enthusiastisch auf den Release, auch werde ich mir das nächste Call of Duty nicht zum Vollpreis am Start kaufen. Aber mit etwas Abstand nachholen, um dann mal für ein paar Stunden abzuschalten und köstliche Action serviert zu bekommen? Warum nicht! Es muss ja nicht immer etwas bahnbrechendes Neues oder Anspruchsvolles sein. Dafür gibt es die Valiant Hearts oder The Last of Us dieser Welt. Und ja, Transformers 4 guck ich mir ja auch noch an … uh. Call of Duty: GhostsCall of Duty: Ghosts ist ein Brett von einem Actionspiel, aber auch nicht mehr. Einfaches Geballer, was aber trotzdem für ein paar Stunden unterhalten kann. Kein Grund also sich aufzuregen, aber es kann halt aufregend sein.7Gesamtwertung