Wie, was? 2010? Seit wann? Oh, doch schon? Sagt einem auch keiner, dass Jahreswechsel war! Wie dem auch sei, 2009 ist Geschichte und was hat es spieltechnisch gesehen für mich hinterlassen? Leider wenig memorables. Sicher, es gab schon ein paar Spiele, die mich unterhalten haben, doch war das Jahr eher geprägt von (zu) großen Erwartungen, die nicht oder nur teilweise erfüllt worden. Sei es zum Beispiel das besprochene ODST, oder aber auch „Perlen“ wie Call of Duty 6 – Modern Warfare 2 (Deutschland 2 – Holland 0). Die meisten großen Spiele liefen den Erwartungen hinterher. Beinahe einzige Ausnahme bildete Batman – Arkham Asylum und vielleicht noch Assassin´s Creed 2, alles natürlich in my own humble Opinion. Ironischerweise hatte ich mir mein persönliches Spiel des Jahres, Batman, nur geliehen. Falls das jemand günstig abgeben möchte (as in GRATIS), immer her damit! Open World FTW … not! Nun aber zum heutigen, soviel sei gesagt, Opfer auch aus dem Jahre MMIX, BRÜTAL LEGEND. Ich weiß noch, wie ich mir die Demo saugte und anschließend zockte. Geil, dachte ich mir, ein Brawler, mit Tenacious D Sympathicus Jack Black, garniert mit feinstem Rock und SCHWARZEM Humor, das passt, das ist gekauft. Einige Wochen später flatterte Post aus Malaysia in meinen Briefkasten, vom Zoll geprüft und mit gut befunden. Ich lud einige Kollegen (2) zu mir und gemeinsam wurde Probe gezockt, über meine Anlage verbreitete sich eine nachbarfeindliche (in anderen Worten: superbe) Soundatmosphäre. Weit kamen wir aber nicht, kurz nach der Demostage wurde schon gewechselt. Ein Grund war wohl auch, was sich vor uns eröffnete: Eine Open World, oder auch Sandbox. Seufz. Open WOARLDS beginnen so langsam Bullet Time und Quicktime Events als nervigstes, stilistisches Spielmittel abzulösen. Seien es Rennspiele, Shooter, Adventure oder was weiß ich noch für Genres, alles muß frei begehbar und gestaltbar sein, sonst biste außen vor, scheinen sich die Entwickler zu denken. Ich frag mich, wann das erste Guitar Hero mit ner offenen Welt erscheint. Also tschüß Gradlinigkeit, bleibt ja noch ein lustiger, kleiner Brawler. Nach diesem kurzen Intermezzo versank BL erstmal in meiner Playlist, wurde ersetzt durch Fifa10, Call of Duty 6 – Modern Warfare 2 (ManU 3 – Liverpool 2) und Assassins Creed 2. Erst in 2010 wandte ich mich wieder Jack Black und seiner tollkühnen Crew zu. Doch obacht, sagte ich vorhin Brawler? Nun, davon konnte ich mich dann kurze Zeit später auch verabschieden. Nööööö, statt dessen wurde dem Spiel noch ein halbgarer RTS Teil spendiert. Ja, das Spiel wollte mich wohl unbedingt anpissen. Statt fröhlich frohlockend seinen Avatar schnetzelnd und riffend durch feindliche Horden zu steuern, steuerte man viel mehr seine Einheiten durchs Schlachtgetümmel. Ob dies passt? Nun, meiner Meinung nach fällt die Antwort zwischen „ja mal gar nicht“ und „joa, ein wenig vielleicht. Wirklich schade, hatte ich mir von dem Titel doch einiges erhofft. Kennt ihr dieses Gefühl, wenn man ein Spiel, nicht weil man es toll findet, sondern weil man das durchstehen einem „Fick Dich, Spiel, ich hab dich trotzdem geschlagen“ Ausruf gleichsetzt, durchspielt? Dieses Gefühl bekam ich im Laufe der Kampagne des öfteren. Mit dem offenen Spielprinzip schlichen sich nämlich auch kleinere bis größere Arschmomente ein, wenn man z.B. (mal wieder) irgendwo zwischen Bäumen oder Felsen fest saß und neu laden mußte. Oder man sich den Wolf verfuhr, weil das GPS System für die Tonne ist, und man immer zwischen Karte und Spiel umschalten mußte. Geht mal gar nicht. Wo Schafer draufsteht, ist auch Schafer drin Kommen wir zu den positiven Aspekten. Dies ist in erster Stelle der Humor. Jack Black at his finest, schöner Wortwitz, nette Cameos bekannter Rockgrößen (u.a. Ozzy und Lemmy) und auch der Tenacious D Partner Kyle geben sich die sprichwörtliche Axt inne Hand. Auch kann das Spiel durch sein Einheitenartwork punkten. Sehr skuril und bizar, teilweise auch ekelig, aber doch passend. Was bleibt also im Endeffekt übrig? Eine halbgare Open World, ein halbgarer Brawler, ein halbgarer Strategieteil, halbgare Steuerung, ein halbgarer Guitar Hero Rip Off Teil (ehrlich…wieso muß ich jedes mal, wenn ich mit meiner Karre Tiere und Dämonen zu DragonForce aufm Grill aufspießen will, ein Gitarrenriff spielen?) … Im Gegensatz dazu, auf der Habenseite: Jack Black, ein 1A Soundtrack, gute Komik, schönes Design… Oder, kurz gesagt: Wenig memorables.