Sigmund Freud hätte bestimmt seine wahre Freude beim psychoanalysieren des Aliens gefunden. Ich erfreu mich derweil, diese Biester mit meiner 10 MM Pulse Rifle zum platzen zu bringen. 1999 begann die Spielreihe auf dem PC und erinnere mich noch sehr gut daran, was fürn Schiss ich damals hatte. Die Marine und Predator Kampagnen habe ich auch nie durch gespielt, nur als Alien habe ich Angst und Schrecken damals verbreitet. 11 Jahre später. Die aktuelle Konsolengeneration kriegt auch nun ihr eigenes Aliens vs. Predator geschenkt. Um jegliche Verwechslung zur `99er Version ganz und gar nicht auszuschlißen, heißt es auch einfach Aliens vs. Predator. Wieder schlüpft man in die verschiedenen Häuter eines Xenomorphs, Predators und eines Marines. Um meine alte Angst zu konfrontieren begann ich mit der Menschenkampagne. Von der Geschichte her hat sich nichts großartig verändert. Ihr wisst schon, es gibt eine Story bei den Aliens. DIE Aliengeschichte: Ein verrückter Wissenschaftler / Konzernboss (der neuerdings immer häufiger auf den Namen WEYLAND hört und gewisse Ähnlichkeiten zu Lance Henriksen hat) versucht das Alien zu zähmen und als biologische Waffe oder Partyunterhalter auszubeuten. Und da das nicht genug ist und wir noch ein Krabbengesicht einbauen müssen findet dies auf nem ehemaligen Jagdplaneten der Päderasten, sorry, der Predatoren statt. Dieses Gemisch wird nun leicht angeköchelt, gut geschüttelt et voila`: Wir haben ein dolles Leipziger Allerlei aus Blut, Gekröse und Wirbelsäulen. Man landet also als Marine auf eben diesem Planeten, weil … puh, keine Ahnung, ob mal wieder die Kommunikation ausgefallen war, oder es einfach so im Drehbuch stand. Ist ja auch egal. Das Dropship droppt einen verhältnismäßig unsanft ab und man fällt erstmal ins Koma. Vorher hört man noch, wie Corporal T. Aquila (Kosename: Tequila) einen beim Namen nennt: Rookie … AAAAAAAAAARRRRRRRRRRRRRRRRGGGGGGGGGHHHHHHHHHH ICH WILL NICHT IMMER ROOKIE HEISSEN!!!!!!! Ernsthaft … Spieleentwickler … etwas mehr Kreativität! Klar, bei nem Spiel wie AVP kommt es nicht so auf Charakterzüge an, abgesehen von „Badass“ und „Awesome“, aber einen Namen, diesen könntet ihr uns doch wenigstens geben! Natürlich bleibt er auch stumm, abgesehen vom Ächzen und Stöhnen. Als ich das schon als endgültige Charakterisierung seitens der Entwickler abhaken wollte, fiel mir noch ein weiteres Detail auf: Man ist SCHWARZ *gasp* Okay, ab diesem Moment dachte ich, dass das ein kurzes Spiel wird, fallen die Überlebenschancen eines Afroamerikaners in Horrorgeschichten doch eher gering aus. Nichts destro trotz machte ich mich auf den Weg und ging die Ausrüstungscheckliste durch: Motion Tracker – Check Sämtliche Waffen aus Aliens – Check Flares, die circa 2,5 Nanosekunden Licht abgeben – Check Stecknadelkopfgrofle Taschenlampe – Check Nun, wenigstens kann ich Taschenlampe und Waffe simultan nutzen – In your face, Doom3-Marine! Was nun folgten waren mehrere Stunden Standard FPS, alles eher Oldschool. Ging sogar soweit, daß ich mit dem linken Trigger mehrmals anvisieren wollte, stattdessen aber eine wertvolle Granate in die nächste Wand schoß, da man hier gar nicht anvisieren kann :) Ein paar nette Einfälle gabs dann doch, wie z.B. in der Wand versteckte Aliens (you know, like in … ALIENS). Sonst nothing to write home about, aber auch nicht wirklich schlecht. Als nächstes nahm ich mir das Alien zur Brust bzw. beamte mich in selbige. Es hört hier auf den Kosenamen „Specimen 6“ oder einfach nur Six. Dies ist die kürzeste Kampagne, leider. Das Gameplay ändert sich auch, man ist jetzt mehr der Schleicher, die Dunkelheit der bevorzugte Verweilort. And BOY, I had fun. Schön die Marines von einander trennen, jeden einzelnen von hinten leise doch blutig töten – It never got old! Scheiße wurds nur, wenn man mal gesehen wurde. Konnte man den Abschnitt gleich am besten neu starten, da sich Aliens mit 10 MM Geschossen nicht so gut vertragen. Die Steuerung war mitunter auch etwas hakelig, wenn man von Wand zu Wand sprang und nicht mehr wußte, wo oben und unten ist. Leute mit Motion Sickness könnten Probleme kriegen. Das Trio infernale wurde dann mit dem Predator vervollständigt. Hier kriegt man quasi eine Mischung von den 2 anderen Kampagnen: Stealth, aber auch mit Fernwaffen. Gleichzeitig ist dies auch die brutalste von allen. Liegt an der Sammelleidenschaft. Ich hab Panini Bilder gesammelt, der Predator (DARK mit Namen) sammelt Menschenschädel mit Wirbelsäule. Jedem das seine. Als Predator hat es mir aber auch am meisten Spaß gemacht. All seine technischen Gimmicks einzusetzen etc. Auch wenns am Anfang gedauert hat, mit ihm warm zu werden, hat man da nur seine Armklingen und den Laser, dessen Energie nach 2 Schuß mehr oder weniger verbraucht ist. Grad die Aliens haben mich des öfteren zerfetzt. Mit der Zeit kriegt man aber immer Items und man wird Schritt für Schritt zur sich tarnenden Killermaschine. Fast wie in Batman: Arkham Asylum, ab 18. Den Filmvorgaben bleibt es aber weitgehend treu. Die Tarnung gibt sich auf, sobald man das Wasser betretet. Gewundert habe ich mich aber, dass selbst wenn ich so manchen Schalter umgelegt habe, ich auf einmal sichtbar wurde. Alles in allem ist AVP vor allem eins: Geradlinig. Innovationen braucht man sich nicht zu erhoffen. Ob man das auch von einem Titel wie AVP aber erwartet? Ich denke nicht. Leute, die sich den Titel zulegen, wissen eigentlich, worauf sie sich einlassen und werden auch nicht enttäuscht. Achja: Fortsetzung folgt… Meine Tipps: Aliens gucken. Predator gucken. Aliens vs. Predator (Requiem) gucken, um die Erwartung runterzuschrauben. Aliens vs. Predator (an)spielen. This is Toto. Signing off.