No Guts No Glory Über den AutorThomas GroßAutor Im Jahre 2086 reisten zwei friedliche Bewohner fremder Planeten auf die Erde, sie brauchten unsere Hilfe. Als Gegenleistung gaben sie uns die Pläne zu unserem ersten Hyperantrieb, der es der Menschheit ermöglichte, dass Tor zu den Sternen aufzustoßen. Wir haben ein Team einzigartiger Individuen zusammengestellt, das die Erde und unsere Verbündeten schützen soll. Mutige Pioniere, den höchsten Idealen und der Gerechtigkeit verpflichtet, widmen sich der Aufgabe, Recht und Ordnung jenseits der neuen Grenzen zu bewahren. Das sind die Abenteuer der Galaxy Rangers … Das Intro der Serie Galaxy Rangers beschreibt schon ganz gut, was ich mir von Destiny erhofft hatte: Einen tollen Sci-Fi Shooter, wo ich, zusammen mit meinen Freunden, einen zusammengewürfelten Haufen rechtschaffender Weltraum Cops bilde und auf fremden Planeten Abenteuer bestehen muss. Jeder hätte eigene, einzigarte Fähigkeiten besessen und gemeinsam hätte man im Vorbeigehen die Galaxis gerettet. Zugegeben, die Beta deutete schon an, dass es leider nicht ganz so aussehen würde, aber hatte man damals noch die Hoffnung, dass sich die generischen Missionen im kompletten Spiel dann mal verabschieden würden und in der Beta bewusst Story Missionen gekürzt oder zusammenhangslos präsentiert wurden. Also machte ich mich frohen Mutes an das Endspiel ran, kreierte meinen Charakter (eine Titanen-Frau, weil mit Kerlen spiele ich solche Spiele schon oft genug) und fand mich gleich in der ersten Storymission wieder, in der ich wieder der gelangweilten deutschen Peter Dinklage Synchronstimme lauschte. Soweit so blaaaaand. Leider änderte sich auch nichts daran. Ich spulte halt das Programm, welches ich aus der Beta schon kannte, eher lustlos runter. Dort ne Storymission, etwas Patrouille auf dem Mond, hier nen Strike (eine etwas schwierigere Mission mit einem mächtigen Endgegner). So levelte ich Stück für Stück auf, fand stärkere Waffen und weiteren Loot. Hier muss ich aber auch gleich sagen: Als Solist hätte ich hier das Spiel wieder abgegeben, weil es mich stark gelangweilt hätte. Mit Freunden machte es aber doch noch genügend Spaß und ich musste mich an alte Halo3 Zeiten erinnern, in denen man zu viert die Storymissionen gespielt hatte, auf Legendär. Vom Gameplay fühlt sich Destiny auch sehr stark wie Halo an. Run and Gun at it best. Das Waffenhandling fühlt sich knackig an und die Waffen haben den richtigen Punch. Man bewegt sich ausreichend schnell und der Doppelsprung macht Laune. Ich wüsste nicht, was man hier ändern oder verbessern könnte. Mein persönlicher Höhepunkt im (Sci-Fi) Shooter Genre, was die Steuerung angeht. Ein kleiner Zwischenruf an der Stelle: Zu viert. Schon Halo3 konnte man insgesamt mit Vier Leuten gleichzeitig spielen. Destiny macht schon bei 3 Leuten Schluss (was Raids, Strikes und weitere Missionen angeht, PVP erlaubt größere Gruppen). Und das ist lächerlich, mMn. Warum macht man ein Spiel, welches auf MULTIplayer ausgelegt ist, und lässt nur ein Trio gleichzeitig Missionen bewältigen? Gerade, wenn dann mal die komplette Freundesliste Destiny spielt, bilden sich kleine Grüppchen, anstatt eine große. Das ist aber nur eine Stelle, wo ich meinen Finger heben und Warum?! fragen muss. Weitere Stellen: Warum kann man untereinander keine Items tauschen? Warum muss ich den Turm (HUB Punkt zwischen den Missionen) jedes Mal als Reiseziel vom Orbit aus raus suchen? Warum nicht per fixen Button? Warum wird einem so wenig erklärt? (Das mit den Fraktionen hab ich z.B. erst nach über 3 Wochen geschnallt) Warum sind Warlock, Titan und Jäger so ähnlich zu spielen? Warum ist die Story SO langweilig, dass ich das Ende gar nicht so richtig mitbekam? Warum wurde die Loot Cave geschlossen? Warum ist nach Rang 20 schon Schluß mit dem „normalen“ aufleveln? Warum gibt es nur 4 Planeten und pro Planet nur einen Aufenthaltsort? Öhm, sicher, manches wiegt schwerer als anderes, aber trotzdem kam immer wieder etwas auf, wo Destiny nicht ganz durchdacht daher kam. Doch wieso hab ich dann inzwischen so an die 20+ Stunden (and counting) in das Spiel reingesteckt? Trotz der ganzen Nitpickerei baut Destiny doch schon einen gewissen Sog auf, der einen reinzieht, eine lebendige Freundesliste vorausgesetzt, die einem nach Mouth to Mouth-Prinzip eigene Entdeckungen mitteilt, die man dann selbst mal ausprobiert. Es ist auch ein wenig dieses Watercooler-Talk-Prinzip: „Hey, ich hab gestern im Kosmodrom was geiles erlebt, lass uns da mal hin…“. Der Loot Level ist auch gegeben, auch wenn mir der Drop ein wenig zu Random ist (Boah, Toto…gingen nicht noch ein paar mehr englische Begriffe? Dein Bad Conscience). „Cool, ich habe einen legendären Brustpanzer gefunden, mit sau viel Stärke und Lichtpunkten“. Grafik und Sound laden auch ein, im Spiel zu verweilen. Die Musik, wenn auch nur spärlich genutzt, kommt sofort auf den Punkt und versetzt einen in die richtige Stimmung. Besonders über Kopfhörer entsteht eine Soundkulisse, die zwischen angenehm und anpeitschend hin und her schwingt. Abwechslungsreich sind die Gebiete auch und unverwechselbar. Eine Grundfarbe herrscht immer vor: Die Erde ist Braun, der Mars Rot, der Mond Grau und die Venus Gelb. So weiß man immer sofort, wo man sich gerade befindet. Momentan habe ich das Gefühl, eigentlich das wichtigste im Spiel gesehen zu haben, es aber noch viel zu entdecken gibt, was aber mit ner Menge an Grinding versehen ist, da die Items wirklich nur nach dem Zufallsprinzip vergeben werden. Ich habe fast den Lichtlevel 25 erreicht, 30 ist wohl das Maximum. Ich bin gespannt, ob mich das Spiel so lange halten wird. Geschweige denn 10 Jahre, wie von Activision angepeilt…