Da ist sie also nun, die nächste Generation an Videospielekonsolen. Gut, streng genommen begann dieses Zeitalter schon vor einem Jahr, mit der WiiU, aber diesen „Next Gen“ Flair wollte sie irgendwie nicht verstrahlen. Wie schon an anderen Stellen deutlich wurde, schwor ich meiner Xbox Familie ab und gesellte mich ins Sony Lager.

Auf zu neuen Ufern

Da mir Killzone jetzt natürlich nicht so geläufig war (klar, ich hatte davon gehört, aber mich nie so wirklich mit beschäftigt…irgendwas mit fiesen Space Nazis halt) landete der Ableger Shadow Fall erst nicht in meinem Warenkorb für die vorbestellten Release Spiele. Erst als kurz vor dem 29.11. immer mehr Reviews aus Übersee auftauchten, begann so ein leichtes Kribbeln in meinen Fingern und die Erkenntnis wuchs: Das musst du mal gespielt haben, wenn du nun zur Playstation Gemeinde gehörst. Dank des desaströsen Daves kam ich für einen Schweinepreis an das Spiel und konnte es kaum abwarten ins Slot In meiner PS4 zu schieben. Zusammen machten Micha, Dave und Ich uns als an Spiel. Nach kurzer Zeit machte sich aber Ernüchterung breit.

Next Gen komm raus, wo auch immer du bist

Besonders die ersten 30 Minuten spielen sich sehr…lahm. Klar, ein Spiel kann mit einem Protagonisten im Kindesalter beginnen – The Last of Us hat es sehr gut vorgemacht – doch ist dies im Shooter Genre riskant, da man dann doch eher mit einem Schießeisen in der Hand losziehen möchte. Far Cry 3 begann ähnlich waffenlos, doch war die Szene ein Stück weit kürzer, als das Shadow Fall Pendant. In besagten 30 Minuten werdet ihr ganze ein Mal den Trigger betätigen und das in einem Quick Time Event. Der anschließende Level startet dazu noch gleich mit einer Schleichpassage. Danach kommt die Story etwas ins Rollen, man erfährt von den Helghast, die zusammen mit den Vektanern 30 Jahre nach den Ereignissen von Killzone 3 sich einen Planeten teilen und hinter einer Mauer leben (hm…Mauer…mache ich nun eine Game of Thrones oder doch eine DDR Anspielung?).

Quite A View

„Underwhelming“ hätte sich zu diesem Zeitpunkt in mein Bewusstsein geschlichen, wenn da nicht die phänomenale Grafik gewesen wäre. Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich vor einigen Jahren Benchmarks auf meinem PC abgespielt habe und Bauklötze gestaunt habe (wenn es mal nicht wie bescheuert geruckelt hat) und jetzt spiele ich solche Szenen am Fernseher. Unglaublich schön, ein wahrer Augenöffner an vielen Stellen.

Shadow Falls grösste Errungenschaft dürfte die sehr beeindruckende Grafik sein, was sich nicht nur an sehr schönen Landschaftspanoramen, sondern auch auch gelungenen Spielfiguren äußerst bemerkbar macht, die gerade in Nahaufnahmen immer noch sehr gut aussehen. Leider halten die Animationen da nicht mit und die Charaktere fallen in einen Uncanny Valley.

Shadow Falls grösste Errungenschaft dürfte die sehr beeindruckende Grafik sein, was sich nicht nur an sehr schönen Landschaftspanoramen, sondern auch auch gelungenen Spielfiguren erkennbar ist, die gerade in Nahaufnahmen immer noch sehr gut aussehen. Leider halten die Animationen da nicht mit und die Charaktere fallen in einen Uncanny Valley.

Wenn das Spiel an sich nur nicht so altbacken daher käme. Uninspiriertes Gameplay, langweilige Geschichte und alle paar Meter hat man das Gefühl, dass noch etwas Politur fehlt: Wenn ich z.B. 2 Meter tief in einen Bach falle und dadurch sterbe (Stichwort: Levelbegrenzung – auch gerne in Form von unsichtbaren Wänden) und zu häufig vorkommende Gegnerwellen, die den Level unnötig in die Länge ziehen sind da nur 2 Beispiele. Kurz vor dem letzten Drittel kam dann noch ein derber Gamebreaker Moment, nach dem ich erst mal circa ne Woche keine Lust mehr auf das Spiel hatte.

Storytelling at it´s worst

Noch ein paar Worte zur Geschichte: Parallel spielte ich noch die Battlefield 4 Kampagne. Beide Titel streiten sich glorreich darum, wer wohl die schlechtere Story kredenzt. BF4 besitzt hanebüchene Dialoge und ein lächerliches Ende. Killzone Charaktere, die aber nicht wirklich vorhanden sind. Hinzu kommt noch die garstig schlimme deutsche Synchro (danke noch an Manu, dank ihm hab ich die Umstelloption gefunden und konnte auf Englisch umstellen). Naja, pick your Poison.

Ist Killzone Shadow Fall also ein einfacher Grafikblender? Beinahe vielleicht. Es ist vielmehr ein ordentlicher Shooter, dem man anmerkt, dass er zu nem bestimmten Zeitpunkt fertig sein musste. Er zeigt in eine Richtung, wohin die Reise gehen könnte.

Licht am Horizont

Sämtliche Neuheiten am Controller werden beispielsweise unterstützt: Die Lightbar, welche den Gesundheitszustand farblich anzeigt (was im dunklen Raum auch ganz nützlich sein kann), das Touchpad, womit man der OWL (ein mechanischer Begleiter) Befehle zuweisen kann (wodurch ein zweites Digikreuz entsteht) und der eingebaute Lautsprecher, worüber Audiodateien abgespielt werden (ein Feature, welches ich sofort lieb gewonnen habe). Grafisch ist das Teil eh über alle Zweifel erhaben, hier lässt die PS4 gleich zu Anfang ihre Muskeln spielen. Jeder Level lässt sich visuell etwas anderes einfallen, führt euch woanders hin und lässt selbst eigentlich öde Abschnitte, wie die Helghast Enklave, „hübsch“ aussehen.

Killzone = Killer App?

Killzone reiht sich ein in die Schlange von Launchtiteln, die zwar Nice to Have sind, aber keine MUST Have Titel sind. Nicht mehr und nicht weniger. Zum Zeigen vor Freunden eignet sich das Spiel aber 100 pro. Auch wenn in meinem Fall des Vorspielens gerade ein 08/15 Raumstationlevel anstand, der grafisch schwächste Abschnitt des gesamten Spiels.

Die Next Gen ist nun also da und wird offiziell zur Current Gen. Ich bin gespannt, was noch so kommt. Einiges hat mir bei Killzone schon Lust auf mehr gemacht. Leider wird diese Vorfreude von einigen Designmacken getrübt, was unterm Strich in einem „So-Lala“ bis „recht gut“ – Titel resultiert.

Killzone: Shadow Fall
Außer Spesen nicht viel gewesen, leider. Sieht richtig schön aus, spielt sich auch noch okay, aber es bietet kaum etwas memorables. Ein kompletter Shadow FAIL ist es nicht, aber man hat irgendwie auf mehr gehofft.


5Gesamtwertung