Binary Domain ist ein ganz besonderer Fall. Es macht zunächst den Eindruck eines generischen Deckungs-Shooters, dessen Geschichte aus vielen bekannten Sci-Fi-Versatzstücken und klischeebeladenen Charakteren zusammengesetzt ist. Es gibt eine Reihe von unfreiwillig komischen Situationen, die Spielgeschwindigkeit ist im Verhältnis zu Genrekollegen überraschend langsam und das Grafikgerüst sowie das Art Design sind vergleichsweise bieder. Die Steuerung ist schwerfällig; hier und da sind viele kleine technische Ungereimtheiten vorhanden. Doch trotzdem ist Binary Domain eines der bemerkenswertesten Actionspiele, die in den letzten Monaten das Licht der Konsolenwelt erblicken durften. Insofern hat das Spiel viel mit seiner eigenen Handlung gemein: Wie Roboter, die von Menschen nicht zu unterscheiden sind, bleibt auch Binary Domain zunächst unscheinbar. Doch unter der Haut gibt es einige Überraschungen zu entdecken. Und all diese Überraschungen machen im Kontext Sinn. Nur nichtig ist der Schein, Im Jahre 2080 sind Roboter im Leben der Menschen zur Alltäglichkeit geworden. Sie wurden erschaffen, um alle möglichen Aufgaben zu erledigen, denen die Menschen überdrüssig waren. Angefangen in der Industrie und Produktion bis hin zu publikumsnahen Rollen wie Kellnern oder gar Sekretärsaufgaben sind Roboter in fast allen Bereichen präsent. Allerdings hat die UNO die rasende technische Entwicklung kritisch beobachtet und eine Genfer Konvention verabschiedet, die sicherstellen soll, dass Roboter immer von Menschen zu unterscheiden sind. Unter anderem besagt Paragraf 21, dass es verboten sei humanoide Roboter zu erschaffen, die so programmiert sind, dass sie von sich selbst glauben, sie seien Menschen. Sie auch so zu gestalten, dass sie rein äußerlich ganz natürlich aussehen, ist ebenfalls untersagt. Als in Amerika in dem Hauptsitz eines der zwei weltweit führenden Roboterhersteller plötzlich eine jahrelang von ihrer Menschlichkeit überzeugte Maschine auftaucht, die nach Erkenntnis von innerer Pein geplagt ihr synthetisches Gesicht herunterreisst und sich als solche enttarnt, schlagen die Alarmglocken des US-Sicherheitsrates. Nur ein Mensch wäre in der Lage solch fortgeschrittene Maschinen zu bauen: Amada, ein brillantes Genie seines Fachs, der sich nach einem Niederschlag gegen Konkurrenten aber aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat und darüber hinaus zum Zeitpunkt der Handlung über 80 Jahre alt sein müsste. Kurzerhand wird eine sog. „Rust-Crew“ aus der Taufe gehoben und nach Japan geschickt, um Amada ausfindig zu machen. Das aus verschiedenen Nationalitäten bestehende Team wird es aber nicht ganz einfach haben, denn Japan hat sich über die Jahre von der UNO und prinzipiell auch von der restlichen Welt distanziert und isoliert. Das Land als Außenstehender ohne offizielle Erlaubnis zu betreten kommt beinahe der Infiltration einer Festung gleich. Bewacht von tausenden von Robotern. Erschwerend hinzu kommt noch, dass die Infiltration nicht nur in die Horizontale, sondern auch in die Vertikale geht. Seit die letzten Eisflächen der Erde geschmolzen sind, wurde Japan in die Höhe gebaut. Und relativ weit oben, in der Oberstadt, sitzt auch der Amada-Konzern. Die Geschichte von „Binary Domain“ greift ein Thema auf, dass schon in diversen Sci-Fi-Klassikern angesprochen und künstlerisch diskutiert wurde. Die bekanntesten Beispiele dürften sicherlich „Ghost in the Shell“ und „Blade Runner“ sein, wobei bei letzterem ungerechterweise oft vergessen wird, dass der Ruhm eigentlich Philip K. Dick gehört, der schließlich mit „Do Androids Dream of Electric Sheep?“ die literarische Vorlage entworfen hat. Am ehesten erinnert „Binary Domain“ allerdings an Hideo Kojima`s „Snatcher“ und an „I, Robot“. Durch den Fokus auf Action hat das Spiel allerdings weniger mit Asimov`s Roman, als mit Proyas` Film gemein, zumal das Roboterdesign teilweise an die NS-5-Robots erinnern. Die Parallele ist sogar in einem der Rust-Mitglieder zu finden: Die Franzosen schicken unter anderem einen humanoiden Kampfroboter namens Cain mit französischen Akzent. Nicht nur äußerlich erinnert dieser an Sonny aus dem Film, sondern auch in Sachen Agilität und Persönlichkeit sind sich die beiden teilweise recht ähnlich. Gut, Cain ist eine ganze Ecke prolliger als sein Filmkollege, was er aus menschlicher Sicht mit waghalsigen Situationen untermauert und dazu noch locker-flockig kommentiert. Keine Frage: Die besten One-Liner im Spiel gehören Cain und da er darüber hinaus noch wie ein Gentleman agiert, wird dramaturgisch geschickt der Silicon Valley umschifft. Cain wird zu einer der sympathischsten Figuren. Und das, obwohl die Auftraggeber der Protagonisten gegen die Vermenschlichung von Maschinen sind. doch wichtig die Erscheinung; Überhaupt wird der Themenkomplex künstlicher Intelligenz mit einigen überraschenden Fragestellungen und Situationen immer wieder in Erinnerung gerufen. Dass entsprechende Szenen gegenüber den Vorbildern aus Literatur und Kino wesentlich oberflächlicher behandelt werden, ist im Kontext eines Over the Top-Actionsspiels nur geringfügig bedauernswert. Im Gegenteil: Während das Spiel in den ersten Minuten noch wie ein generisches Actionspiel erscheint – inklusive bulliger Muskelpakete, viel Ballerei und ganz vielen Machosprüchen -, fühlt man sich mit weiterem Fortschreiten immer mehr positiv überrascht, nicht für dumm verkauft zu werden. In den Ruhepausen wird dem Spieler immer wieder Zeit gegeben sich ein wenig umzuschauen und sich die Facetten der fiktiven japanischen Zukunft genauer anzusehen. Jedes Mitglied der Rust-Crew hat trotz vieler Klischees eine eigene Persönlichkeit und bemerkenswerte Eigenheiten. Das Team wird mittels Sprachsteuerung und der damit verbundenen Möglichkeit Befehle und in Gesprächen (vordefinierte) Antworten zu geben, stärker hervorgehoben. In der Praxis hat es nur wenig Auswirkungen auf das eigentliche Spiel bzw. das Vertrauen des Teams zum Spieler. Ob man nun schnippische Antworten gibt oder die ganze Zeit höflich bleibt, ist am Ende eher egal, denn auf Roboter schießen tut jedes der Mitglieder nach wie vor. Dass man vor Kapitelabschnitten zwei Begleiter aus den vorhandenen Personen aussuchen darf und das Aufrüsten von Equipment sich nicht nur auf die eigene Figur beschränkt, sondern auf das gesamte Team ausgeweitet wurde, unterstützt die kleine Sorge um seine Kameraden dezent. Allein unterwegs ist man nämlich nie und gesprochen wird fast die ganze Zeit über. Manche der Sprüche führen aber leider auch zu unfreiwillig komischen Situationen. Wenn zwei nebeneinander stehende Teammitglieder von einer Sekunde auf die andere energisch auf das gleiche Ziel aufmerksam machen, dann ist Captain Obvious wieder am Start. Oder wenn unter heftigsten Dauerbeschuss in aller Ruhe höfliche Ratschläge zum Besten gegeben werden, wirkt dies enorm unpassend. Am Ende liegt der Sympathiefaktor aber deutlich höher als bei den Schränken von Gears of War. vollkommen ist allein Was Binary Domain aber tatsächlich zu einem ausgezeichnetem Actionspiel macht, ist das fantastische Feeling bei der Action selbst. Zugegebenermaßen ist es zunächst irritierend, dass die eigene Figur sich relativ behäbig bewegt, doch schon relativ schnell begreift man, dass die Spieldesigner das Deckungsshooter-Konzept sehr ernst genommen haben. Es gibt einige Gelegenheiten, in denen man brachial nach vorne preschen kann oder auf freiem Feld unterwegs ist, allerdings verbringt man die meiste Zeit in den Gefechten damit aus der Deckung zu feuern. Da die Teamkollegen über verschiedene Taktiken verfügen – beispielsweise Ablenken oder Deckung geben – und die Areale meist einige Möglichkeiten für Angriff und Verteidigung anbieten, wird die ganze Angelegenheit nie langweilig. Richtig befriedigend ist dabei das Trefferfeedback. Alle Waffen haben eine ordentliche Wucht und getroffene Roboter zerbersten regelrecht in ihre Einzelteile. Sie reagieren sogar auf ihren Schaden. Schießt man einer „Blechbüchse“ beispielsweise beide Beine ab, kriechen sie trotzdem immer weiter auf einen zu und versuchen einen am Bein zu packen. Verlieren sie den Arm, mit dem sie die Waffe gehalten haben, heben sie diesen wieder auf und schießen weiter. Kopfschüsse können für den Spieler einen Vorteil bieten: Verliert eine der Maschinenihren Kopf, reagiertsie fortan nur noch auf akustische Signale und feuert auf alles, was sich direkt in ihrem Umfeld befindet. Optimalerweise also die anderen Feinde. Was ihre Entschlossenheit betrifft, haben die Roboter aus Binary Domain durchaus etwas mit Zombies gemein. Nicht umsonst gibt es auch einen kleinen Abschnitt auf einem Roboterschrottplatz, wo beschädigte Modelle wie Untote aus den Trümmerhaufen hervorkriechen und in Massen angreifen. Neben den Standartgegnern in humanoider Form gibt es auch fliegende Gegner und eine ganze Reihe von Riesenrobotern, die im Spiel die Funktion von Endbossen übernehmen. Neben einem Kampf gegen eine gigantische Metallspinne ist auch eine Sequenz gegen eine fahrende Maschine auf einem Highway beispielsweise großartig inszeniert. Da werden Erinnerungen an Michael Bay`s Version von Transformers wach – eine Assoziation, die man für ein Actionspiel prinzipiell positiv bewerten sollte. des Seins und Scheins Vereinung. Zu keiner Zeit hat man das Gefühl, dass … ffffzzz … krkkkdkr …. 42 69 6e 61 72 79 20 44 6f 6d 61 69 6e 20 69 6e 20 69 72 67 65 6e 64 65 69 6e 65 72 20 57 65 69 73 65 20 64 61 73 20 52 61 64 20 6e 65 75 20 65 72 66 69 6e 64 65 74 2c 20 61 62 65 72 20 65 73 20 62 6c 65 69 62 74 20 73 74 65 74 73 20 75 6e 74 65 72 68 61 6c 74 73 61 6d 2e 20 44 65 6e 20 4d 75 6c 74 69 70 6c 61 79 65 72 6d 6f 64 75 73 20 68 e4 74 74 65 20 6d 61 6e 20 73 69 63 68 20 61 6c 6c 65 72 64 69 6e 67 73 20 73 70 61 72 65 6e 20 6b f6 6e 6e 65 6e 2e 20 4d 69 74 20 64 65 6e 20 6f 62 6c 69 67 61 74 6f 72 69 73 63 68 65 6e 20 4b 6c 61 73 73 65 6e 20 75 6e 64 20 53 70 69 65 6c 74 79 70 65 6e 20 6d 61 63 68 74 20 6d 61 6e 20 64 61 20 73 69 63 68 65 72 20 6e 69 63 68 74 73 20 66 61 6c 73 63 68 2c 20 61 62 65 72 20 65 73 20 67 69 62 74 20 65 69 6e 65 20 65 6e 64 6c 69 63 68 65 20 41 6e 7a 61 68 6c 20 61 6e 20 77 65 73 65 6e 74 6c 69 63 68 20 62 65 73 73 65 72 65 6e 20 41 6c 74 65 72 6e 61 74 69 76 65 6e 2e 20 …. bbzrzzrz …. rrrzzzz … 01000110 01100001 01110011 01110100 00100000 01110111 11111100 01101110 01110011 01100011 01101000 01110100 00100000 01101101 01100001 01101110 00100000 01110011 01101001 01100011 01101000 00101100 00100000 01100100 01101001 01100101 00100000 01000101 01101110 01110100 01110111 01101001 01100011 01101011 01101100 01100101 01110010 00100000 01101000 11100100 01110100 01110100 01100101 01101110 00100000 01100100 01101001 01100101 00100000 01000101 01101110 01100101 01110010 01100111 01101001 01100101 00100000 01110011 01110100 01100001 01110100 01110100 01100100 01100101 01110011 01110011 01100101 01101110 00100000 01101001 01101110 00100000 01100100 01100101 01101110 00100000 01000110 01100101 01101001 01101110 01110011 01100011 01101000 01101100 01101001 01100110 01100110 00100000 01100100 01100101 01110011 00100000 01010011 01101001 01101110 01100111 01101100 01100101 00100000 01010000 01101100 01100001 01111001 01100101 01110010 01110011 00100000 01100111 01100101 01110011 01110100 01100101 01100011 01101011 01110100 00101100 00100000 01110101 01101101 00100000 01101011 01101100 01100101 01101001 01101110 01100101 01110010 01100101 00101100 00100000 01101011 01100001 01110101 01101101 00100000 01110011 01110100 11110110 01110010 01100101 01101110 01100100 01100101 00100000 01010101 01101110 01100111 01100101 01110010 01100101 01101001 01101101 01110100 01101000 01100101 01101001 01110100 01100101 01101110 00100000 01111010 01110101 00100000 01100101 01101100 01101001 01101101 01101001 01101110 01101001 01100101 01110010 01100101 01101110 00101110 00100000 01010101 01101110 01110100 01100101 01110010 01101101 00100000 01010011 01110100 01110010 01101001 01100011 01101000 00100000 01100010 01101100 01100101 01101001 01100010 01110100 00100000 01100001 01100010 01100101 01110010 00100000 01100100 01101001 01100101 00100000 11011100 01100010 01100101 01110010 01110010 01100001 01110011 01100011 01101000 01110101 01101110 01100111 00100000 01110101 01101110 01100100 00100000 01100100 01101001 01100101 00100000 01000110 01110010 01100101 01110101 01100100 01100101 00100000 11111100 01100010 01100101 01110010 00100000 01100101 01101001 01101110 00100000 01110011 01111001 01101101 01110000 01100001 01110100 01101000 01101001 01110011 01100011 01101000 01100101 01110011 00100000 01000001 01100011 01110100 01101001 01101111 01101110 01110011 01110000 01101001 01100101 01101100 00100000 01101101 01101001 01110100 00100000 01100101 01101001 01101110 01100101 01101101 00100000 01100111 01100101 01110111 01101001 01110011 01110011 01100101 01101110 00100000 01010111 01110101 01101101 01101101 01110011 00101101 01000110 01100001 01101011 01110100 01101111 01110010 00101110[1][2] [1]Die Zwischenüberschriften sind ein Zitat von Friedrich Rückert, (1788 – 1866)↩ [2]Probiert es einmal mit einem Binärcode bzw. Hex-Translator …↩