Endless-Runner gibt es einige, vor allem für Android und iOS. Die Free-to-Play-App Nosferatu – Twillight Runner fällt allerdings schon etwas auf: Man steuert eine niedliche Version des Vampirs durch ebenso niedliche Areale. Das hat mich beim Anspielen … irritiert zurückgelassen. Neugierig habe ich also Martin Giaco ein paar Fragen geschickt. Er ist Game-Designer des Spiels und Geschäftsführer von smuttlewerk interactive. Oh?!? Schon wieder ein Endless-Runner? Gibt es davon nicht schon genug? Was hebt Dein Spiel von anderen aus dem Genre ab? Gibt es überhaupt noch wirklich „neuartige“ Spiele? Ab und zu mal, ja, aber das meiste war schon da. Und ehrlich: Ist das nicht egal, solange das Spiel Spaß macht? Unser Spiel hebt sich in einigen Punkten von der Masse ab: Das Spiel ist auf lange Lebenszeit ausgerichtet. Das bedeutet: Wir haben genug Spielinhalte vorbereitet um das Spiel über die nächsten Jahre immer mehr zu erweitern und immer neu zu erfinden. Dank unseres Server-Backends können wir in Zukunft viele Multiplayer-Events starten. Derzeit läuft auch gerade das Brasilien 2014 Event, in dem Spieler Fußbälle sammeln müssen und auf einer weltweiten Rangliste gegeneinander konkurrieren. Grafik, Sound und Stil des Spiels heben sich von vielen anderen Genrespielen ab. Schönheit liegt im Auge des Betrachters, aber ich denke Nosferatu kann sich sehen lassen. Das Level-Design ist so angelegt, dass Spieler immer besser werden. Die einzelnen Abschnitte sind so konzipiert, dass man bei regelmäßigen Spielen immer mehr dazu lernt und damit auch weiter kommt. Das ist eine Art kontrollierter Zufall, der da zum Zuge kommt und ich bin der Meinung, es macht Spaß auf diese Art und Weise Erfolge zu haben. Außerdem hatten wir dieses Mal deutlich mehr Zeit für die Entwicklung, da wir mit der morphicon media AG einen Partner gefunden haben, der uns dafür die Möglichkeiten zur Verfügung gestellt hat. Der Zeichentrick-Stil fällt sofort auf. Warum habt Ihr Euch diesen ausgesucht? Nikolai, unser Grafiker ist für den Stil verantwortlich. Wir haben uns etwas an unserem ersten Nosferatu orientiert, aber vieles ganz neu aufgelegt. Zeichentrick-Stil ist angenehm: Jeder kennt das und fast jeder hat einen positiven Zugang dazu. Und natürlich hat man sehr viele Möglichkeiten, neue Charaktere etc. einzuführen. Nosferatu als niedliche Hauptfigur zu wählen ist ziemlich außergewöhnlich. Wie seid Ihr auf diese Idee gekommen? Wir mögen die „echten“ Nosferatu-Filme von Murnau und Herzog. Die Idee eine der schlimmsten Vampirgestalten mal von seiner netten Seite zu zeigen fanden wir ganz witzig. ☺ Stellt Dir vor, ein Spieler kommt zu Dir und sagt: „Free to Play? Da bin ich misstrauisch. Kann das gut sein?“ Wie würdest Du antworten und ihn überzeugen? Lad dir das Spiel und spiele es – und dann bilde Dir deine Meinung. Niemand zwingt Dich im Spiel etwas zu kaufen und wir haben das Spiel so konzipiert, dass auch die Masse der Nicht-Käufer alles im Spiel erreichen kann. Dein Spiel wurde mit UNITY entwickelt, was gerade unter kleineren Entwicklern sehr populär zu sein scheint. Welche Vor- und Nachteile haben sich für Euch bei der Arbeit mit UNITY ergeben? Vorteile: Schnelles Prototyping, bestimmte Arbeitsabläufe können vereinfacht werden. Nachteile: Man ist den Fehlern von Unity ausgeliefert, schwer bestimmte Dinge zu optimieren, manche Arbeitsabläufe sind sehr mühselig. Die Musik ist sehr witzig geworden. Wer hat sie geschrieben? Die Musik haben wir von www.93steps.com komponieren lassen. Die Jungs kommen aus Italien und sind echte Vollblutmusiker. Zum Abschluss: Was ist Dein Lieblings-Vampirfilm? Gibt es zwei: Tanz der Vampire von Polanski und Nosferatu – Schrecken der Nacht von Werner Herzog.